Kinderbücher zum Thema Tod und Trauer sind keine unbeschwerte Lektüre. Aber sie sind wichtig, weil Kinder viele Fragen zu diesem Thema haben. Oft fragen Kinder bereits sehr früh, warum Menschen und Tiere sterben müssen und was nach dem Tod kommt. Hier bietet es sich an, das Thema durch ein Kinderbuch altersgerecht anzusprechen und die Fragen der Kinder ernst zu nehmen.
Der Tod gehört, so schwer dies auch ist, zum Leben dazu und auch Kinder sind von Todesfällen in ihrem Umfeld betroffen. Wenn viele Fragen, Wut und Trauer da sind, ist es oftmals auch für die erwachsenen Bezugspersonen schwer, die richtigen Worte zu finden. Dabei kann ein Kinderbuch über Tod und Trauer helfen und zeigen, dass auch andere Kinder in ähnlichen Situationen sind. So vielfältig wie die persönlichen Lebenssituationen und Vorlieben der Lesenden sind auch die Zugänge im Kinderbuch. Nicht jedes Trauerbuch eignet sich für jede Situation und jedes Kind. Nehmen Sie sich daher Zeit, in unterschiedliche Bücher hineinzuschauen und das passende auszuwählen. Gerne können Sie uns ansprechen, wenn Sie Unterstützung bei der Buchauswahl wünschen. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick:
Wieso? Weshalb? Warum? Abschied, Tod und Trauer
Für Kinder, die viele Fragen rund um das Thema Tod haben, aber nicht so gerne Geschichten dazu lesen möchten. Alle Antworten sind sachlich und korrekt, aber immer kindgerecht.
Nie mehr Oma-Lina-Tag
Oma Lina ist Jaspers Nachbarin, die ihn jeden Mittwoch von der Schule abholt. Doch an einem Mittwoch kommt Jaspers Mutter, denn Oma Lina musste ins Krankenhaus und stirbt dort kurz darauf. Jasper fragt, wie es ist, wenn man stirbt und sein Vater erklärt ihm, was große und kleine Abschiede sind. Die Familie bereitet Oma Linas Beerdigung vor und Jasper trägt auf der Trauerfeier sogar Oma Linas Lieblingsgedicht vor. Das Buch eignet sich gut für Familien mit einem christlich-religiösen Hintergrund, denn Jaspers Eltern erklären ihm, dass Oma Lina nun bei Gott im Himmel ist.
Die besten Beerdigungen der Welt
Ester, ihr kleiner Bruder und ihr Freund beerdigen alle toten Tiere, die sie finden. Sie suchen gezielt nach toten Tieren, die sie dann, begleitet von einem Gedicht, begraben. Das Buch zeigt die Faszination von Kindern für den Tod, eignet sich unserer Meinung nach aber nicht, wenn es einen aktuellen Trauerfall in der Familie gibt. Möchte man dem Kind zeigen, dass der Tod immer zu unserem alltäglichen Leben dazugehört, kann es passen.
Abschied von der kleinen Raupe
Die Schnecke Schmierle und die kleine Raupe Schmatz leben auf einer bunten Wiese. Jeden Tag genießen sie ihr schönes Leben gemeinsam, bis eines Tages Schmierle an Schmatz Schlafblume rüttelt und die Freundin nicht mehr da ist. Gut gefällt uns an diesem Buch die poetische Erzählweise und der Trost, den Schmierle darin findet, dass seine Freundin nun ein wunderschöner Schmetterling ist und ihr in dieser Gestalt immer erhalten bleibt.
Auf Wiedersehen, kleiner Vogel!
In diesem Buch geht es um die drei Freunde Lotta, Ole und Paul, die einen toten Vogel finden. Lotta erinnert sich an die Beerdigung ihrer Oma und die Kinder beerdigen den kleinen Vogel würdevoll. An diesem Buch gefällt uns die Lebensnähe für alle Kinder, denn ein totes Tier haben die meisten bestimmt schon irgendwo gesehen. Es bietet so eine Möglichkeit, aus der Perspektive der Kinder über den Tod ins Gespräch zu kommen.
Geht Sterben wieder vorbei?
Hier wird die Geschichte von Marlene und Paul erzählt, die ihren altersschwachen Opa beim Sterben begleiten. Es wird der gesamte Prozess des Abschiednehmens geschildert, die Bestatterin kommt ins Haus, Opa wird verbrannt und beerdigt. Die Gefühle der beiden Kinder bekommen viel Raum, denn auch nach der Beerdigung sind Marlene und Paul noch lange sehr traurig. Gut gefällt uns an diesem Buch die Kombination von Erzählung mit Informationstexten, in denen viele Fragen zum Thema beantwortet werden.